Lateiner besuchen Winckelmann-Museum

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Exkursion nach Stendal am 29.01.2015

 

Da der Lateinunterricht am BS-Kolleg nicht nur zur Befähigung der Teilnehmer führen soll, lateinische Texte im Original zu lesen und Latein als Abiturfach zu wählen, organisieren wir regelmäßig eine zum Unterricht passende Exkursion.

Der in den Jgg. 73 und 74 vorgesehene Autor Plinius der Jüngere (ca. 61-113 n. Chr.), der zwei längere lateinische Texte zum Vesuvausbruch im Jahr 79 n. Chr. hinterließ, hat uns aber nicht etwa nach Italien geführt, sondern nach Sachsen-Anhalt, zu einem der kulturellen Gedächtnisorte (►kulturelle-gedaechtnisorte.de), der im Verzeichnis der kulturellen Leuchttürme aufgeführt ist, das im Jahr 2001 im Auftrag der Bundesregierung erarbeitet wurde (►Blaubuch).

Mit Kollegiaten aus den Jgg. 73, 74 und 75 fuhren wir am Tag vor der Halbjahreszeugnisausgabe am 29.01.2015 nach Sachsen-Anhalt in die alte Hansestadt Stendal.

Dort  bietet das Winckelmann-Museum den an der Antike Interessierten einen kleinen Einblick in das Leben eines Mannes aus der 1. Hälfte des 18. Jhdts., der als Kind einer mittellosen Schusterfamilie in Stendal durch Fleiß und Interesse an den alten Sprachen und der antiken Kunst in weiterführende Bildungseinrichtungen jener Zeit gelangte – keine Selbstverständlichkeit, wie wir durch Vorbereitungsreferate von Maria (Jg. 73) und Kevin (Jg. 74) erfuhren. Bekanntlich sind die beiden berühmten Städte Pompeji und Herculaneum – 79 n. Chr. verschüttet wie zahlreiche andere Orte – Anfang des 18. Jhdts. wiederentdeckt und ausgegraben worden. Dies führte zu einer unglaublichen Antikenbegeisterung, so dass zahlreich Fundstücke u. a. an die Fürstenhöfe jener Zeit gelangten. Einige Kopien, Originale und zeichnerische Dokumente Antikenbegeisterter konnten wir uns im Museum anschauen, das auch den erstaunlichen Werdegang des Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) zeigt, der die moderne Archäologie und die Kunstgeschichte begründete und zum Aufseher über die Altertümer im Vatikan in Rom avancierte.

 

Den Ausbruch des Vesuvs erlebten wir im benachbarten Kindermuseum, wo insbesondere der Jg. 73 die im Unterricht gelesenen Textstellen von einem Sprecher in einer nachgestellten Szene wiedererkannte. Andere Exkursionsteilnehmer sind währenddessen in den „Vulkan“ geklettert.

Die Besteigung des hölzernen Trojanischen Pferdes, das vor über 10 Jahren für die Troja-Ausstellung in Braunschweig gebaut worden war, und das Erlebnis eines Freiland-Irrgartens auf dem Museumsgelände rundeten den Besuch ab, den wir mit Pkws von Mitschülern unternahmen. Diesen Mitschülern (Katja Schweimler, Michael Donner aus Jg. 73, Kevin Regener Jg. 74, Anja Lorz, Philipp Balke aus Jg. 75) sei hier ausdrücklich gedankt, ebenso unserem Förderverein für einen finanziellen Zuschuss, nicht zuletzt meinem Ehemann, der uns diese wissenschaftliche Einrichtung mit Hintergrundwissen und Freude nähergebracht hat.

 

 

Heike Helm

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