Autorenlesung am 18.04.2018 – Julia Rothenburg liest in der Aula des BS-Kollegs
Am 18.04.2018 liest die junge Berliner Autorin Julia Rothenburg aus ihrem Debütroman „Koslik ist krank“ in der Aula des Kollegs. Die Lesung beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.
Alles war in bester Ordnung, bis René Koslik, Anfang vierzig, Volkshochschullehrer in Freiburg, plötzlich wegen Verdachts auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Mit ihren labyrinthartigen Gängen und ihrer undurchschaubaren Choreographie von Ärzten und Pflegern erscheint ihm die Klinik wie eine Parallelwelt. Die übrigen Patienten gleichen Schauspielern in einem absurden Theaterstück: Kosliks duldsamer Bettnachbar Friese, der redselige Rheinländer Bude, die esoterische Maltherapeutin Klemm – und eine Gestalt im Bademantel, die sich als Frank entpuppt, ein ehemaliger Kommilitone und ewiger Konkurrent von Koslik. Die Untersuchungen verzögern sich, und eine diffuse Unruhe ergreift von ihm Besitz; er fühlt sich wie ein Angeklagter, der vergeblich auf sein Urteil wartet. Treffsichere Dialoge, eine bestechend minimalistische Dramaturgie und eine skalpellscharfe Beobachtungsgabe machen „Koslik ist krank“ zu einem verstörenden Kammerspiel.
Julia Rothenburg (Foto: privat) wurde 1990 in Berlin geboren und studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Freiburg und Berlin. Sie war unter anderem Finalistin beim Tagesspiegel Erzählwettbewerb 2008 und Preisträgerin des Wettbewerbs Haltlose Prosa der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit 2012. Zuletzt erhielt sie den Retzhof-Preis für junge Literatur 2015 (geteilt mit Philipp Winkler) und war 2016 Stipendiatin der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung.