Christoph Jehlicka las aus seinem Debütroman „Das Lied vom Ende“

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Am Dienstag, dem 26.02.2019, las der junge Hamburger Autor Christoph Jehlicka aus seinem Debütroman „Das Lied vom Ende“ (2018) in der Aula des Kollegs. Auf Einladung der Raabe-Hauses Braunschweig und unter der Moderation von Stefan Hallensleben präsentierte er Auszüge aus seinem Erstlingswerk, das „wie ein guter Krimi [ist]: spannend, realistisch und überzeugend“ (Sarah Elsing, Deutschlandradio).

In den Lesepausen entlockte der Moderator Stefan Hallensleben dem Autor interessante Details aus seinem künstlerischem Schaffensprozess: „Der Autor findet nicht die Geschichte, sondern die Geschichte findet ihren Autoren.“

Im Sommer 2010 begeht der Familienvater Heiko Jendrisek erweiterten Suizid und tötet Frau, Kinder und sich selbst. Eine norddeutsche Kleinstadt ist erschüttert. Das nur scheinbar geordneten Familienleben im Reihenhaus der Familie Schult implodiert. Unbeholfen versuchen die vier Familienmitglieder, die alle in einer engeren Beziehung zur verstorbenen Familie Jendrisek gestanden haben, mit dieser Zäsur in ihrem schlecht zusammenschusterten Familienleben umzugehen: Auf der Suche nach Anerkennung, Orientierung und Geborgenheit kommt ein Geheimnis ans Tageslicht, kollidieren Bedürfnisse, werden Verletzungen zugefügt und brechen alte Wunden auf. Bevor das eigene Leben gänzlich als Lebenslüge enttarnt wird, kommt man sich jedoch an Weihnachten zu einem erneuten Versuch noch einmal näher.

Jehlicka konfrontierte die Zuhörer in seinen Lesepassagen vor allem mit den „Stör- und Stottergeräusche[n] jäh aus dem Takt geratener Herzen. [Diese lieferten] den Soundtrack zu seinem Generationenroman, der nicht zuletzt durch seinen gekonnten Mix aus lakonischer Schreibe und messerscharfer Psychologie besticht“ (Peter Hennung, SPIEGEL). Darüber hinaus gab er dem Publikum in kurzweiligen 90 Minuten interessante und sehr offene Einblicke in seinen sechsjährigen künstlerischen Schaffensprozeß vom Anfang bis zur Fertigstellung des Romans.

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