Theodoris Iatridis präsentierte seinen Krimi und sich – Spannend, unterhaltsam, sehr authentisch

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Am Dienstag, dem 18. Februar 2020, las der Gifhorner Autor Theodoros Iatridis ab 19 Uhr in der Aula des Braunschweig-Kollegs. Im Rahmen der Reihe „Das erste Buch”, die in Kooperation mit dem „Raabe-Haus: Literaturzentrum Braunschweig” stattfindet, stellte er seinen Kriminalroman „Klein ist die Seele” vor.

In der von Ronald Schober moderierten Veranstaltung machte Iatridis seinem Publikum Lust darauf, mehr über einen Fall zu erfahren, der im entfernten Kapstadt stattgefunden hatte und den der Gifhorner Kommissar Eonas lediglich per Bericht abschließen sollte. Seltsame Tagebucheinträge wecken dessen Neugier und führen ihn zu dunklen Geheimnissen. Die Zuhörer bekamen einen Vorgeschmack auf düstere Figuren, die moralisch verwerflich handeln, deren Vergehen aber nicht nur dargestellt, sondern psychologisch ausgedeutet werden. Denn klein ist die Seele.

Im Verlauf der Lesung belässt es er in Gifhorn geborene und bei Volkswagen in der Forschung tätige Theodoros Iatridis nicht dabei, Appetit auf seinen Krimi mit Tiefgang zu machen. Offen und mit viel Humor gibt er zwischen den einzelnen Leseabschnitten einen hochinteressanten Einblick in die Mühen der schriftstellerischen Ebene und der Sehnsucht danach, wenigstens einmal auf dem literarischen Olymp zu landen. Besonders spannend dabei der Spagat zwischen völlig unterschiedlichen Welten: tags die knallharte Orientierung an den nackten Zahlen der Autoproduktion bei VW, nachts der psychologische Dschungel fiktiver Figuren und Handlungen. Nicht zu vergessen: Großfamilie selbstverständlich inklusive. Ein bisschen verrückt muss man sein, um das alles irgendwie unter einen Hut zu kriegen. Iatridis scheint es zu sein. Das zu erleben, war nicht nur spannend, sondern auch sehr unterhaltsam und vor allem authentisch. Hut ab und bitte zukünftig mehr. Von solchen Büchern und Autoren.

 

 

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