„Vom Wachsen der Flügel“ – Zeitzeugenvortrag eines DDR-Flüchtlings

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Am Freitag, dem 14.06.2024, fand ein Zeitzeugenvortrag zum Thema „Deutsche Teilung“ statt. Manfred Casper, der 1970 sein Abitur am Braunschweig-Kolleg gemacht hatte, erzählte seine Geschichte. Aufgewachsen in der DDR lernte er nach behüteter Kindheit und der Realschule Baumaschinist, bevor er in Bulgarien unter dramatischen Umständen wegen eines Fluchtversuches festgenommen und inhaftiert.

 

Er geriet bei der Stasi in den Verdacht der Fluchthilfe, weshalb der Operativ-Vorgang „Häftling“ angelegt wurde. Auszüge aus der Stasi-Akte belegen dies noch heute. Casper wurde verurteilt und dann durch die Bundesrepublik „freigekauft“. Im Westen nutzte er die gewonnene Freiheit, holte sein Abitur am Kolleg nach, studierte Germanistik und Politikwissenschaft und arbeitete jahrzehntelang als Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Region Braunschweig. Darüber hinaus veröffentlichte er seine Autobiografie „Vom Wachsen der Flügel“, aus der er während seines Vortrages vorlas (www.vomwachsenderfluegel.de). In der anschließenden Diskussionsrunde zeigte sich, welch großes Interesse Manfred Casper mit seinen sehr authentischen Schilderungen hervorgerufen hatte. Besonders beeindruckend war dabei, wie offen er viele persönliche Fragen beantwortete und wie differenziert er Problemstellungen der deutschen Geschichte und Gegenwart betrachtete.

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